nachstehend zwei Artikel aus alten Ausgaben des “Stadtklatsch” Der Concordienplatz bekommt eine Skulptur Die Kempener Innenstadt ist reich an Skulpturen, Tönisberg und St. Hubert haben eine und jetzt bekommt auch das Hagelkreuz eine. Schon zu dem Umgestaltungsprojekt für den Concordienplatz gehörte eine Skulptur, die dann aus Geldmangel nicht realisiert wurde. Im Bürgerverein wurde der Wunsch nach dieser Komplettierung des Platzes aber nicht aufgegeben. Großes persönliches Engagement des Vorstandes und auch das berühmte Quäntchen Glück waren notwendig, um den Durchbruch zu schaffen. Jetzt ist die Skulptur entworfen, genehmigt und auch mit Hilfe der vielen Spenden von Bürgern des Hagelkreuzes finanziert und „in Arbeit“. Was ist das also, was am 26. 10. 2008 um 11.00 Uhr „enthüllt“ werden wird?     - Es ist etwas anderes als die von den anderen Stadtvierteln her vertrauten       figürlichen und meist aus Bronze gefertigten Plastiken.     - Es ist etwas, das, wie nur wenige andere Skulpturen im Stadtgebiet, speziell       für diesen Platz entworfen wurde.     - Es ist etwas, das anders als alle anderen Skulpturen in Kempen nicht von       einem einzelnen und ortsfremden Künstler entworfen worden ist.     - Es ist, anders als die meisten Skulpturen der Stadt, ein Ensemble.     - Es dient nicht der Erinnerung an eine untergegangene Berufsgruppe oder       der Brauchtumspflege.     - Es sind zwei mächtige, aus drei in der Höhe gestaffelten Granitblöcken       gebildete und 4,80 m hohe Stelen über einer Grundfläche von 50 x 60 cm.     - Es ist ein aus diesen Granitstelen gebildetes Tor, das am Eingang zum       Concordienplatz steht. Es stellt den Platzraum nicht zu, sondern öffnet ihn im       Durchschreiten und schafft Verbindung zwischen einem Innen und einem Außen,       zwischen Kernstadt und Hagelkreuz. Es ist Teil der Platzarchitektur und wird       die Aufenthaltsqualität steigern.     - Es ist ein Gemeinschaftsprojekt von Kempener Künstlern. Der Steinbildhauer       Manfred Messing, der Landschaftsarchitekt Burkhard Damm und der Graphiker       Jürgen „Moses“ Pankarz haben es gemeinsam entwickelt.     - Es ist ein Ensemble aus senkrecht aufragenden Stelen und waagrecht seitlich       ausgestreckten, 9 Meter langen Wasserbändern. Doppelt so lang wie die Stelen       hoch sind, nehmen sie deren Proportion auf. In ihnen wird beständig Wasser       zurück zu den Stelen strömen.     - Mit den von Jürgen Pankarz entworfenen und von Manfred Messing eingemeißelten       Darstellungen des alltäglichen Lebens in unserem Stadtteil und auch mit dem       folgenden Gedichttext:  (Foto: Ulrich Buchholz)               Die Eintracht ist ein hohes Gut,             doch nur, wenn man sie haben tut             Denn eines merk dir: ohne sie             Hat man nicht Eintracht sondern Zwie-!             Drum: gehst du hier durch dieses Tor,             dann lass die Zwietracht außen vor.             An diesem Platz, du weißt es ja,             da lebt man in „Concordia“! Georg Bungter (* Krefeld 1943)       wird das Stelentor die Identifikation der Bewohner des Hagelkreuzes mit ihrem Wohnviertel fördern und ein echtes Wahrzeichen       werden können.   (Text: Eva-Maria Willemsen)
In seiner heutigen Form geht die Gestaltung des Concordienplatzes auf einen Entwurf von Burkhard Damm zurück. Dieser Entwurf ist später gebührend gewürdigt worden (https://stadtbaukultur-nrw.de/publikationen/archiv/stadt-macht-platz-2003/ und  https://stadtbaukultur-nrw.de/site/assets/files/1562/stadtmachtplatz2003_dokumentation.pdf, Seiten 48/49). Die Stelen im Vordergrund entstanden deutlich später. Rechts im Bild die Christ-König-Kirche, erbaut 1992/1993
Foto: Eva-Maria Willemsen
Griechische Philosophie auf dem Concordienplatz! Dem aufmerksamen Betrachter des Skulpturenprojektes sind vielleicht an den Enden der beiden Wasserläufe zu Seiten der Stelen die in die Bleche geschnittenen griechischen Schriftzeichen aufgefallen. Sie besagen auf der einen Seite: „Pánta chorei“ und auf der anderen:   „kaì oudèn ménei“. In der deutschen Übersetzung heißt das etwa: „Alles bewegt sich fort und nichts bleibt“. Es handelt sich um einen in dieser Form von Platon im Dialog Kratylos überlieferten Ausspruch des griechischen Philosophen Heraklit. Der Entwerfer der beiden Wasserläufe, der Kempener Landschaftsarchitekt Burkhard Damm, hat diesen passenden Spruch ausgewählt und offenbart damit seine humanistische Bildung.   (Text: Eva-Maria Willemsen, 2 Fotos: Christel Stenhorst)
Concordia schüttet ihr Füllhorn aus, Detail  der Stelen (Foto: Manfred Messing)
Wir gehören zusammen!, Detail der Stelen (Foto: Manfred Messing)
Concordienplatz, um 2000 Broschüre „Wohnumfeldverbesserung Neue Stadt – Vorschläge und Anregungen“, Hrsg. Stadt Kempen 2001 (Download hier!)
Manfred Messing mit einem Mitarbeiter bei der Aufstellung der Stelen (Foto: Manfred Messing)
nach oben